Ein Künstler aus der Region suchte dieser Tage bei Facebook für ein Projekt einen ganz bestimmten, Jahrzehnte alten Modeschmuck-Ring mit Totenkopf-Motiv. Ein billiges Ding aus dem Kaugummiautomat, und ich bin mir sicher, so einen mal besessen zu haben. Allerdings mit grünen Augen und nicht mit roten, wie auf dem „Fahndungsfoto“, das der Künstler gepostet hatte.
Also machte ich mich auf die Suche. Der Modeschmuck aus meiner Kindheit lagert meines Wissens in einer kupferfarbenen Blechdose, die ich auf dem Dachboden wähnte, wo sie leider nicht war. Niemals würde ich was wegschmeißen, das kupferfarben schimmert, also suchte ich weiter.
Ich fand höchst interessante Dinge: Den Türkranz mit den roten Beeren, den ich schon verloren glaubte und die Platzmatten für die Katzen, von denen ich nicht mehr gewusst hatte, wo sie verstaut sind. In einer Blechdose befand sich zu meiner Überraschung Besteck aus dem Hausstand meiner Eltern. Das muss ich bei der Haushaltsauflösung damals dort zwischengelagert und vergessen haben. Ich fand außerdem noch einen Vorrat an Haarshampoo, den ich nicht mehr auf dem Schirm gehabt hatte … und sonst noch allerlei.
Ein Projekt für die Rente fand ich ebenfalls: Krempel drastisch reduzieren!
Die gesuchte Blechdose mit dem Kinderschmuck entdeckte ich schließlich in einem Regal im Keller. Leider waren die Ringe nicht mehr drin. Düster dämmerte mir, dass ich die mal in ein Täschchen umgebettet hatte, und das könnte sich eventuell auf dem Dachboden in einer Schublade aufhalten.
Tatsächlich!
Nur der gesuchte Totenkopfring befand sich nicht mehr bei seinen Artgenossen. Wenn er sich unerlaubt von der Truppe entfernt hat, ist die Gefahr groß, dass er einen Umzug nicht überstanden hat und als „nutzloser Kleinscheiß“ entsorgt worden ist.
Der Totenkopfring, den ich in dem Täschchen fand, ist leider nicht der, den der Künstler sucht. Aber auch nett.
Das war eine amüsante und spannende Expedition durchs eigene Haus und hat mich zwei Tage lang auf Trab gehalten.